Martin Gray: Der Schrei nach Leben
ISBN: 3-453-87849-3
Erschienen: 1992 bei Goldmann / Original: 1973
Martin Gray erlebt als Vierzehnjähriger den Einmarsch der Deutschen in Warschau. Die Konfrontation mit den Greueln setzt in ihm zweierlei frei: einen unbändigen Willen zum Kämpfen und Überleben und den durch nichts zu hemmenden Drang zu helfen. Martin entwickelt Kräfte und Fähigkeiten, die ihn zum unberechenbaren, gefährlichen Gegner machen. Er ist einer der ersten, die die Ghettomauern durchlässig machen: Er schafft Verbindungen zur Unter- und Schieberwelt auf der anderen Seite und bringt Waffen, vor allem aber Lebensmittel und Medikamente in das nur scheinbar hermetisch abgeriegelte Ghetto. Er organisiert Überfälle und spielt Katz und Maus mit den Bewachern, bis er schließlich verhaftet und in das berüchtigte Pawiak-Gefängnis gesteckt wird. Es gelingt ihm zu fliehen, doch die Freiheit ist nicht von langer Dauer - Martin kommt ins Lager. Angesichts all dessen droht sein Herz zu versteinern, doch die Menschlichkeit in ihm siegt über all die erfahrene Grausamkeit. Eines Tages gelingt ihm die Flucht aus Treblinka. Er trägt die Kunde von all dem unvorstellbaren Verbrechen hinaus, aber niemand will ihm glauben. Er geht zu den Partisanen, kämpft beim Warschauer Aufstand, wird in die Rote Armee aufgenommen, und zieht schließlich mit ihr in das brennende Berlin ein. Martin Gray hat überlebt. Er verzweifelte nicht an dem, was er erleben musste. Als ihn das Schicksal ein weiterers Mal grausam auf die Probe stellte - bei einem Waldbrand kamen seine Frau und seine vier Kinder ums Leben - verlor er auch hier nicht seinen Lebenswillen. Er überwand den Schlag, indem er dieses Buch schrieb und gab damit ein großes Beispiel menschlicher Selbstbehauptung.